Universeller Empfangsmischer für QO-100 (AMSAT P4-A)

Universeller Empfangsmischer für QO-100 (AMSAT P4-A)

September 13, 2018 Aus Von Peter Gülzow

Während wir in der Vergangenheit auf AO-40 Erfahrungen mit dem Betrieb auf 13 cm machen konnten wird für die meisten von uns der 10 GHz Empfang Neuland sein. Kommerzielle TV-Sat Hardware ist ohne Modifikationen mit einem herkömmlichen SSB Transceiver nicht zu gebrauchen. In diesem Artikel wird ein Abwärtsmischer vorgestellt, welcher diese Lücke schliessen kann.

Hinweis

Dieser Empfangsmischer wurde inzwischen durch den deutlich verbesserten AMSAT-DL QO-100 DownConverter V3d abgelöst.

Situation

Durch die weite Verbreitung kommerzieller Empfänger für das Satellitenfernsehen sind Antennenanlagen für 10-11 GHz mit entsprechenden Low Noise Blocks (LNBs) sehr günstig im Handel zu bekommen. LNBs sind ganz allgemein formuliert Vorverstärker mit Abwärtsmischern, welche das Ku-Band zwischen 10.7-12.75 GHz auf die von TV-Receivern verwendete ZF von 950-2150 MHz umsetzt. Üblicherweise werden hierzu zwei getrennte LO Frequenzen verwendet (9750 MHz bzw. 10600 MHz), welche mit einem 22 kHz Signal auf der Koaxialleitung umgeschaltet werden. Die Umschaltung zwischen den beiden linearen Polarisationsebenen (vertikal/horizontal) wird mit der Betriebsspannung gemacht (14V bzw. 18V). Für die von Phase-4A verwendeten Downlinkfrequenzen von 10489 MHz (Schmalband/NB, 250 kHz) und 10495 MHz (Breitband/WB, 8 MHz) ist nur die LO Frequenz von 9750 MHz sinnvoll. Dies resultiert in Zwischenfrequenzen von 739 MHz (NB) und 745 MHz (WB). Leider sind diese Frequenzen weder von herkömmlichen SSB Transceivern noch von Satellitenreceivern erreichbar. Hier wäre ein SDR-Stick nötig was aber von vielen OMs nicht gewünscht ist.

Lösungsansätze

Eine der ersten Ideen war die Modifikation von kommerziellen LNBs. In der Vergangenheit waren die Lokaloszillatoren von LNBs sogenannte dielektrische Resonanzoszillatoren (DRO): kleine keramische Pillen auf der LNB Platine, welche durch Auflegen von weiteren Keramikscheibchen in der Frequenz nach unten verschoben werden konnten. Nicht nur war diese Methode relativ ungenau: die DROs sind von der Phasenstabilität für Fernsehsignale zwar ausreichend, für SSB oder gar CW Signale aber komplett unbrauchbar. Moderne LNBs haben einen spannungsgesteuerten Oszillator, welcher mittels einer Phasenregelschleife (phased locked loop, PLL) an einen Referenzoszillator (üblicherweise ein Quarz, ca. 25-27 MHz) gelockt werden. Diese PLL LNBs sind im Phasenrauschen deutlich besser und für Schmalbandsignale geeignet. Die erforderliche Modifikation bedeutet nur noch den Austausch des Quarzoszillators. Erfahrungsgemäss ist jedoch die Arbeit mit SMD Bauteilen und die Selektion des passenden Quarzes nicht jedermanns Sache und so gibt es mittlerweile diverse OMs welche modifizierte LNBs anbieten.

Neuer Ansatz: nachfolgender Mischer

David Bowman G0MRF publizierte in den OSCAR NEWS (September 2016) einen Abwärtsmischer, welcher basierend auf einem SI590 Oszillator auf 595 MHz das Schmalbandsignal in das 2m-Band herabmischt. Unabhängig von diesem Entwurf (den wir Anfangs nicht kannten) waren wir innerhalb der AMSAT-DL ebenfalls der Meinung, dass eine Lösung geschaffen werden musste um mit möglichst viel kommerzieller Technik dem Funkamateur einen einfachen Zugang zu Phase-4A zu ermöglichen. Auch wir entschieden uns für einen Abwärtsmischer mit 595 MHz, resultierend in einer ZF von 144 MHz. Gleichzeitig sollte unser Mischer aber den LO auch zum Mischen des WB Signals verwenden. Dieses ursprünglich auf 745 MHz liegende Signal wäre nach einer Aufwärtsmischung bei 1340 MHz, passend zu herkömmlichen Satellitenreceivern. Um die Nutzung dieser Baugruppe weiter zu vereinfachen sollen die koaxialen Eingänge direkt mit einem LNB kompatibel sein, also F Standard und 75 Ohm. Auch die notwendigen Versorgungsspannungen von 14/18V sollten lokal generiert werden. Das war in etwa unsere Wunschliste, welche am Rande der EME Versuche Anfangs Juni 2017 erstellt wurde. Ziel war an der Hamradio in Friedrichshafen (Mitte Juli!) einen Prototypen vorstellen zu können…

Entwurf

Das Blockschaltbild des Hochfrequenzteils war relativ schnell gezeichnet. Firmen wie Analog Devices oder auch Mini-Circuits bieten diverse Baugruppen im GHz Bereich an, die alle intern bereits auf 50 Ohm angepasst sind und mit minimalem Aufwand betrieben werden können. Nicht ganz unerwartet war die Erzeugung der LNB Versorgungsspannungen etwas aufwändiger. Etwas überraschend fanden wir aber schnell hochintegrierte Schaltregler-ICs, welche direkt aus der Fernsehtechnik kommen und speziell zur Speisung solcher LNBs ausgelegt sind. Zwei weitere Schaltregler erzeugen die weiteren Spannungen aus 12V: 3.3V für den Lokaloszillator (bei uns ein ADF4360-7) und dem zum Initialisieren benötigten Mikrokontroller und 8V für die HF-Verstärker. Der Frequenzsynthesizer benötigt natürlich noch eine Referenz, welche mit einem 10 MHz TCXO realisiert wurde. Für die meisten Nutzer wird dies bei weitem stabil genug sein, da die thermische Drift des Oszillators im LNB die gesamte Frequenz(in)stabilität dominieren wird. Sollte jemand aber einen phasengelockten LNB verwenden, ist auf dem Mischer die Möglichkeit vorgesehen eine externe 10 MHz Referenz anzuschliessen um das gesamte Empfangssystem zu stabilisieren.

Realisierung

Als Formfaktor wurde ein Weissblechgehäuse mit den Dimensionen 111mm x 74mm gewählt. Wie bereits erwähnt sind alle 75 Ohm Steckverbinder als F-Buchse ausgeführt. Lediglich der Anschluss für die 2m ZF ist eine BNC Buchse. Der optional bestückbare Referenzeingang ist für eine SMA Buchse ausgelegt. Um die 75 Ohm Verbindungen intern an 50 Ohm anzupassen wurde ein breitbandiges und damit aber auch verlustbehaftetes Widerstandsnetzwerk gewählt. Die Rauschzahl der gesamten Baugruppe ist somit nicht sehr niedrig (NF ca. 10 dB), Das ist aber auch nicht wirklich kritisch, da vom LNB genug Verstärkung zur Verfügung gestellt wird und somit die Rauschzahl des Mischers nicht schwer wiegt.

Zur Programmierung des ADF4360-7 Synthesizers wird ein Microchip Kontroller (PIC18F2520) verwendet. Da hier ausschliesslich das I2C Interface für den LNB-Schaltregler und ein paar digitale Pins zur Programmierung des Oszillators verwendet werden hätte es sicher auch ein einfacherer Kontroller getan (‚used because available‘). Das 595 MHz Signal wird mittels einem resistiven Teiler zwei MMIC Verstärkern zugeführt, welche den Pegel auf die vom nachfolgenden Mischer benötigten +7 dBm anheben.

Auf der NB Seite wird das 739 MHz Signal nach einem Hochpassfilter bei 660 MHz verstärkt und dem Mischer zugeführt. Das Filter ist für die Unterdrückung der Spiegelfrequenz nötig und verhindert auch, dass der LO Richtung LNB geführt wird. Nach dem Mischer wird das Signal abermals verstärkt und das unerwünschte Mischprodukt mit einem Tiefpassfilter unterdrückt. Zur Sicherheit gegen versehentliche Sendeleistung auf dem 2m Ausgang befindet sich hier noch ein 10dB Abschwächer gefolgt von zwei antiparallel geschalteten Dioden. Auf der WB Seite befindet sich ebenfalls ein Hochpassfilter gefolgt von einem Verstärker und dem eigentlichen Mischer. Nach einer weiteren Verstärkung folgt hier aber ein Hochpassfilter, welches das WB Nutzsignal isoliert.

Der LNB Schaltregler erzeugt auf seinen zwei Kanälen sowohl 14 V als auch 18 V. Normalerweise wird die Umschaltung über das I2C Interface vom Mikrokontroller gemacht. Im Interesse der Nutzerfreundlichkeit wird hier aber darauf verzichtet und die Auswahl mittels üblicher 2.54 mm Kurzschlussbrücken realisiert. Zwei weitere Schaltregler erzeugen 3.3 V für den Synthesizer und den Kontroller sowie 8 V für die Verstärkerstufen.

Erste Ergebnisse

(Anmerkung 15.April 2019: Die folgenden Messungen wurden mit der LO auf 594 MHz gemacht, Anleitung zum optionalen Umbau siehe weiter unten.)

Nach dem Bestücken (was nur mit einem Mikroskop gelingt, dazu später mehr) ging es an die ersten Spannungsmessungen an den Reglern. Wie nicht anders zu erwarten lieft hier sofort alles wie geplant. Das nachfolgende Entwickeln der Kontroller-Firmware wurde durch frühere Projekte und entsprechend vorhandenen Code-Segmenten deutlich erleichtert und auch hier konnte innerhalb weniger Stunden sowohl der LNB Regler als auch der Synthesizer erfolgreich in Betrieb genommen werden. Schliesslich ging der Mischer an den Messplatz wo mittels Signalgenerator und Spektrumanalyzer die Funktionsweise verifiziert wurde. „Erstaunlicherweise“ funktionierte der Mischer auf Anhieb, was angesichts der kurzen Entwicklungszeit alles andere als selbstverständlich war. Der NB Pfad ist sogar soweit innerhalb der geplanten Performance dass hier keinerlei Änderungen nötig sind. Leider sind auf dem WB Pfad sowohl die doppelte LO Frequenz (1188 MHz) als auch die dreifache LO Frequenz (1782 MHz) sehr prominent. Diese werden im Mischer aufgrund seiner nichtlinearen Kennlinie zwingend erzeugt und durch das folgende Hochpassfilter bei 1000 MHz nicht eliminiert. Hier besteht jedoch die Gefahr, dass die Eingangsstufe des folgenden Satellitenreceivers durch diese beiden starken Signale, welche in seinem Empfangsbereich liegen, übersteuert würde. In einem Versuch wurde dieses Hochpassfilter testweise durch ein Oberflächenwellenfilter (SAW, surface acoustic wave) ersetzt, welches bei 1330 MHz eine Bandbreite von 80 MHz hat. Die störenden Signale konnten hiermit ausreichend reduziert werden, so dass in der nächsten Version ein SAW-Filter zum Einsatz kommen wird.

Wie geht es weiter?

Auf der HAMRADIO in Friedrichshafen wurden zu der Baugruppe eigentlich nur zwei Fragen gestellt: „Gibt es das als Bausatz?“ und „Wo liegt der Preis?“. Die Bausatzfrage können wir mit einem klaren ‚jein‘ beantworten. Fertiggeräte müssen gewisse Normen und Deklarationen erhalten (selbst im Amateurfunk) und diesen Aufwand kann und will die AMSAT-DL nicht betreiben. Ein Bausatz im klassischen Sinne verbietet sich jedoch aufgrund der Baugrösse einiger Komponenten (0402 Spulen und 0.5 mm Pitch der ICs) sowie dem QFN Gehäuse einiger Halbleiter (gar keine Beinchen mehr..). Auch sind die Kosten einer maschinellen Bestückung in Relation zum nötigen Support zu setzen, welchen die AMSAT-DL gegenüber den Käufern eines Bausatzes leisten müsste. Der mögliche Zwischenweg besteht hier in der maschinellen Bestückung aller SMD Bauteile wobei dem Endnutzer dann die verbliebenden bedrahteten Bauteile überlassen werden, z.B. die Koaxialbuchsen und Steckbrücken. Was den möglichen Preis angeht sind wir in Abklärungen mit entsprechenden Firmen. Hier stellt sich die Frage nach der benötigten Stückzahl. Üblicherweise greifen Skaleneffekte ab ca. 100 Baugruppen, so dass dies für einen vernünftigen Preis als minimale Losgrösse angesehen werden sollte. Nach ersten Gesprächen sind wir zuversichtlich, dass bei solchen Stückzahlen ein Preis von unter 150 Euro möglich sein sollte. Ob die Gemeinschaft der Satellitenfunker ausreichend Interesse an dieser Baugruppe zeigt wird sich in den nächsten Monaten herausstellen, spätestens aber noch erfolgtem Start und Inbetriebnahme der Phase-4A Transponders in 2018.

Achim Vollhardt, DH2VA

veröffentlicht im AMSAT-DL Journal Nr. 3 Jg. 44, September 2017

 


Aufbauanleitung (Update 2019-03-09)

Hinweis: Der Bausatz wird ohne Blechdose (111x74mm) geliefert, Foto nur zur Veranschaulichung.

Beschreibung

Der universelle Abwärtsmischer wird für den Einsatz mit einem nicht modifizierten Twin Ku-Band PLL LNB mit einem Low-Band LO von 9750 MHz vorgeschlagen. Die beiden AMSAT-Transponder auf Qatar-OSCAR-100 (Es’hail-2) werden auf die Mittenfrequenzen von 739,675 MHz (Schmalband, NB) und 745 MHz (Breitband, WB) herunterkonvertiert. Der beschriebene RX-Konverter wandelt beide Signale in Frequenzbänder um, die für den Einsatz durch Funkamateure besser geeignet sind. Es basiert auf einem lokalen Oszillator, der eine Frequenz von 595 (Standard) oder 594 MHz (Option) erzeugt. Das Signal ist mit zwei separaten Empfangspfaden verbunden. Der schmalbandige Empfangspfad weist einen 600 MHz Tiefpass auf, gefolgt von einem Verstärker und einem Mischer mit 739,675-595 = 144,675 MHz, der durch ein weiteres Tiefpassfilter vom Mischbild getrennt ist. Der Breitband-Empfangspfad hat den gleichen 600 MHz Tiefpass, gefolgt von einem identischen Mixer. Hier wird das obere Mischbild (745 +595 MHz = 1340 MHz) mit einem SAW-Filter ausgewählt.

Ein weiteres Merkmal des RX-Konverters sind integrierte 14/18V-Netzteile für die Speisung und Umschaltung des Twin-LNB jeweils auf die H- und V-Polarisationsebene.

Endmontage

4 Koaxialbuchsen müssen vom Anwender installiert werden. Unter der Annahme, dass das AMSAT-DL Logo aufrecht steht, müssen F-Buchsen in der oberen linken und unteren linken und rechten Ecke installiert werden. Die vierte Buchse in der rechten oberen Ecke ist eine BNC-Buchse für das 2m Schmalbandsignal. Normalerweise sind die Erdungsstifte aller Buchsen vernickelt, die zum leichteren Löten mit einer Feile oder Schleifpapier entfernt werden müssen. Verwenden Sie einen heißen, leistungsstarken Lötkolben, da jede Buchse aufgrund ihrer thermischen Masse einige Zeit zum Aufheizen benötigt.

Zusätzlich müssen 2 Stiftleisten montiert werden, eine 2×3 Stiftleiste auf der linken Seite (JP2) und eine 1×3 Stiftleiste auf der rechten Seite (REF). Erwärmen sie diese nicht zu lange, da sie leicht wegschmelzen. Setzen Sie nach der Installation die Jumper wie abgebildet auf die Stiftleisten:

JP2:

Dadurch wird der schmalbandige LNB-Kanal (oberer Jumper, linke Position) auf vertikale Polarisation (14V) und der breitbandige LNB-Kanal (unterer Jumper, rechte Position) auf horizontale Polarisation (18V) eingestellt. Dies sollte für die meisten Anwender in Europa ausreichend sein. Benutzer in Südamerika oder Südostasien können diese Konfiguration austauschen.

REF:

Der REF-Jumper in der oberen Position verbindet den internen TXCO mit dem LO. Dies sollte für die meisten Benutzer in Ordnung sein. Benutzer mit extrem stabilen Referenzen (Rubidium oder GPSDO) können die untere Position verwenden und eine SMA-Buchse auf der rechten Seite der Leiterplatte hinzufügen.

ACHTUNG: Die Spezifikation für den 10 MHz-Eingang beträgt 1-10 dBm an 50 Ohm (max. 3,3 Vpp). Achten Sie auf einen besonders geringen Jitter (exzellentes Phasenrauschen) der externen 10 MHz Referenz, da alle Verunreinigungen um 595 / 10 MHz = 59,5 ! verstärkt werden.

Schließen Sie die positive Stromversorgung 8-16 V (Typ 12 V / 110 mA ohne angeschlossenen LNB) an die untere Bohrung in der rechten oberen Ecke unterhalb der BNC-Buchse an. Verbinden Sie GND mit einer beliebigen Stelle auf der Leiterplattenkante.

Betrieb

Beim Einschalten sollten sie 3 LEDs direkt links neben der BNC-Buchse sehen.

Von links nach rechts:

Status LNB Power Good PLL Locked Power present
OK ON ON BLINK
Fault OFF OFF OFF

 

Also in einem Satz: Wenn alles in Ordnung ist, leuchtet die linke und mittlere LED und die rechte blinkt.

Wenn die linke LED aus ist, überprüfen Sie die LNB-Leistungsanschlüsse. Wahrscheinlich ein Kurzschluss im Koaxialkabel oder fehlerhafter LNB.

Wenn die mittlere LED aus ist, überprüfen Sie, ob sich der REF-Jumper in der oberen Position befindet.

Wenn die rechte LED aus ist, überprüfen Sie, ob die Stromversorgung angeschlossen ist (andere LEDs sind auch aus).

OPTION: LO auf 594 MHz ändern

In besonderen Fällen kann der Benutzer einen LO von 594 MHz bevorzugen, was dazu führt, dass die NB-Signale bei 145,675 MHz und die WB-Signale bei 1339 MHz platziert werden.

Zur Verwendung der 594 MHz LO-Frequenz:

– die Stromversorgung unterbrechen

– die Lötstelle SJ3, direkt links neben der LED, mit Lötkolben und einem Lötklecks kurzschließen.

– Strom wieder einschalten

Die LO-Frequenz sollte nun 594 MHz betragen.

 


ADDENDUM: Fix für Downconverter, die vor dem 1. März 2019 ausgeliefert wurden (Verbesserung des Konvertierungsgewinns)

 

In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie Sie das Problem mit der reduzierten Konversionsverstärkung für den WB-Pfad im Downconverter beheben können.

Es sind nur Downconverter betroffen, die vor dem 1. März 2019 ausgeliefert wurden! Alle Bausätze die nach diesem Datum ausgeliefert werden , haben diesen Fix bereits implementiert!

Falls Sie den WB-Pfad sowieso nicht benutzen, sondern nur den NB-Pfad, ist ebenfalls keine Änderung erforderlich.

Hnter dem SAW image rejection Filter F2 wurde ein resistiver 6dB-Splitter im Abwärtswandler-Design eingeführt. Es hat sich gezeigt, dass sich dadurch der Gesamtverstärkungsgewinn deutlich verschlechtert, insbesondere wenn keine SMA-Buchse und kein 50 Ohm Abschluss an dem leeren SMA-Sockel angebracht ist.

Dies kann durch Entfernen aller drei 50 Ohm Widerstände im gelben Kreisbereich einfach behoben werden. Dies kann mit einem Lötkolben und einer großen Menge Lot erfolgen, so dass alle Teile gleichzeitig erwärmt und mit dem Lötkolben zur Seite geschoben werden können. Danach ist es erforderlich, den SAW-Filterausgang wieder mit der Leiterbahn zu verbinden, die zum F-Stecker führt, und zwar mit einem kurzen Stück Draht oder einem großen Lötklecks.

 


Weitere Verbesserungen für die Nutzung des AMSAT-DL Empfangskonverters auf dem WB Transponder

(Achim Vollhardt, DH2VA/HB9DUN, 2019-05-02)

Einleitung

Im Sommer 2017 hatten wir an dieser Stelle einen Empfangskonverter vorgestellt, welcher Signale von einem unmodifizierten LNB auf einfach zu erreichende Frequenzen umsetzt. Der NB Transponder wird ins 2m-Band verschoben und der WB Transponderbereich auf ca. 1339 MHz, passend zu kommerziellen Satelliten-Receivern. Der Konverter wird in unseren QO-100 Bodenstationen verwendet und von der AMSAT-DL in Kleinserie gefertigt und über den Webshop interessierten OMs als Bausatz angeboten. Bei der Inbetriebnahme der Bodenstationen mit dem Satelliten war das WB-Bakensignal nicht optimal einzustellen. Parallel dazu erhielten wir von einigen OMs Feedback über ähnliche Erfahrungen.

Eine erste Vermutung

Sowohl der Autor als auch Stefan DG8FAC hatten sich mehrere Konverter nochmals genau auf dem Messplatz und mit Satellitensignalen angeschaut, konnten aber die Situation nicht reproduzieren. Vermutungen, dass schlechtes Phasenrauschen oder zu geringer Konversionsgewinn die Ursache wären bestätigten sich nicht, ebenso konnten wir das SAW-Bandfilter ausschließen. Nachdem wir einige Wochen im Dunkeln tappten schlug Mario DL5MLO in einem der regelmäßigen Telefonkonferenzen des Projektteams vor, sich die Unterdrückung der Spiegelfrequenzen anzusehen. Diese wäre beim WB Pfad des Konverters bei einer LO Frequenz von 595 MHz bei 745 MHz + 2x 595 MHz = 1935 MHz. Dies lag zwar weit außerhalb der Spezifikationen des verwenden Mischers aber noch mitten im ZF Bereich normaler Satelliten-LNBs. Es wurde also ein 75 Ohm Tiefpassfilter für 900 MHz Eckfrequenz gerechnet und mit F-Buchsen gebaut, welches Martin DL9SAD für Tests zugeschickt wurde (er war einer der betroffenen OMs).

Martin konnte uns dann rasch bestätigen, dass die Empfangsqualität bei ihm damit deutlich verbessert wurde: die von der Minitioune-Software angezeigten MER Werte waren mit dem Filter im zu erwartenden Bereich für einen 80cm Spiegel von ca. 7 dB. Ohne Filter war dagegen der Empfang der Bake nicht oder nur kaum möglich.

 

Nochmal Messungen

Jetzt nahmen wir uns die Spiegelfrequenzunterdrückung auf dem Messplatz genauer vor. Dazu speisten wir auf diversen Frequenzen den Konverter und verglichen die gemessenen Ausgangspegel mit dem verwendeten Eingangspegel.

  • 745 MHz: conversion gain -22 dB
  • 1339 MHz: conversion gain -36 dB
  • 1933 MHz: conversion gain -31 dB

Anmerkung: die LO Frequenz beträgt bei dem verwendeten Muster 594 MHz und der 50 Ohm Abzweig wurde bereits deaktiviert (siehe Webseite).

745 MHz ist die eigentliche Nutzfrequenz, welche mit einer LO von 594 MHz zu einer ZF von 1339 MHz führt. Eine direkte Einspeisung von 1339 MHz ist lediglich um 14 dB unterdrückt, die obere Spiegelfrequenz (1933 MHz – 594 MHz = 1339 MHz) sogar nur um 9 dB. Dies ist zugegebenermaßen sehr wenig, wäre aber für reine Rauschbeiträge auf diesen Frequenzen nicht schlimm, da sich das Signal-Rauschverhältnis nur um 0.7 dB verschlechtern würde.

 

Empfang von Satelliten und die Lösung

Leider haben wir in unserer Situation aber keine reinen Rauschbeiträge sondern weitere Satelliten, welche eigene Signale abstrahlen. Eine ZF von 1933 MHz entspricht bei einem Low-Band LNB mit 9750 MHz Mischfrequenz einer Empfangsfrequenz von 11683 MHz. Relativ dicht daneben sendet Astra-2G auf 11671 MHz (ebenfalls mit horizontaler Polarisation) und einem Hochleistungs-Spotbeam Richtung Mitteleuropa. Durch seine Position auf 28.2 Grad Ost kann er insbesondere von kleinen Spiegeln nur schlecht von QO-100 auf 25.9 Grad Ost getrennt werden und führt somit zu Störungen, welche den Empfang der QO-100 WB Bake verhindern. Eine ähnliche Situation ergibt sich beim NB Empfang, dort ergibt sich durch 2xLO-IF eine weitere Empfangsstelle bei 1043 MHz (X-Band Frequenz 10793 MHz), welche 23dB gegenüber der Hauptempfangsfrequenz unterdrückt ist. Auch dort gibt es mit Astra-2E (28.5 Grad Ost) ein starkes Signal auf 10788 MHz, welches in Deutschland noch gut sichtbar sein sollte und für Störungen sorgen könnte.

Echte Abhilfe schafft hier eine verbesserte Filterung der Frequenzen oberhalb der von uns genutzten 745 MHz. In einer kommenden neuen Version des Konverters werden die Filter direkt eingebaut, für die bisher verwendeten Konverter bietet sich ein Lösungsvorschlag von Jürgen DF1EO an. Er hat mit Erfolg einen F-Tiefpass für DVB-T verwendet (Goobay 67511, erhältlich u.A. bei Reichelt und Pollin) welcher den sauberen Empfang der WB Video-Bake aus Doha ermöglicht.

 

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