LunART (Luna Amateur Radio Transponder)

LunART (Luna Amateur Radio Transponder)

Juli 19, 2020 Aus Von Peter Gülzow

Die Europäische Weltraumorganisation ESA plant ab 2027 im Rhythmus von 3 Jahren größere Sonden, genannt European Large Logistic Lander (EL3), auf der Mondoberfläche abzusetzen. Sie hatte kürzlich eingeladen, interessante Experimente und Nutzlasten zu definieren.

Die AMSAT-DL hat einen entsprechenden Vorschlag mit dem Namen LunART (Luna Amateur Radio Transponder) eingereicht. Hierbei handelt es sich um eine Kommunikationsplattform welche unter anderem einen kohärenten S/X-Band Lineartransponder beinhaltet. Damit wären ähnliche Kontakte wie derzeit über QO-100 sogar weltweit möglich. Auch ein VHF/UHF-Transponder ist avisiert. Ein Prototyp des koheränten Lineartransponders wurde im Rahmen der  P3-E und P5-A Projekte der AMSAT-DL bereits erprobt.

Außerdem unterstützt LunART Universitäten und Studenten, indem Zugang zu deren Experimenten geboten wird. Schließlich sind auch diverse Baken vom VHF Bereich bis 47 GHz geplant, welche Funkamateuren als Referenz zur Optimierung Ihrer EME-Anlagen dienen soll und interessante Experimente beispielweise hinsichtlich der Bahn des Mondes erlauben wird.

Schließlich kann LunART in Verbindung mit dem 20m Spiegel der AMSAT-DL an der Sternwarte Bochum als Reserve-Kommunikationsmedium bei einem Notfall bieten oder wenn das ESA-Netz ausgelastet ist. Dieses Konzept wurde bereits bei der DLR/AMSAT P5-A Mission zum Mond und Mars in Betracht gezogen und wurde daher auch in diesem Vorschlag mit referenziert.

Die Auswahl der Experimente, die letztendlich auf dem EL3 mitfliegen sollen, ist noch in einem sehr frühen Stadium. Die Ideeneinreichung wurde am 3. Juli 2020 beendet, eine Vorprüfung ist bereits erfolgt. Bis Anfang September werden alle eingereichten Vorschläge von einem Gremium bewertet um dann auf der Grundlage der Empfehlungen des Bewertungsgremiums in Stufe 2 überzugehen. Wir hoffen dabei zu sein und werden über den weiteren Verlauf berichten.

 

Die Dokumente sind bei der ESA Online einsehbar:

 

Peter DB2OS und Matthias DD1US (2020-07-03)

 

Bildnachweis: ESA and DLR

 

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