Bodenstationen der Mission GO-Mars

Nahezu die Hälfte des finanziellen und technischen Aufwands der P5A-Marsmission ist den Bodenstationen zur Kontrolle der Marssonde und zum Empfang der wissenschaftlichen Daten beizumessen. Gerade in kritischen Phasen wie Orbit- und Lagemanöver sind leistungsstarke Sende- und Empfangseinheiten am Boden erforderlich.
Die Antenne in Bochum hat 20 m Durchmesser und konnte z. B. Cassini in 1,4 Mrd. km Entfernung hören.

Die AMSAT-DL konnte dazu in den letzten Jahren eine große, schon längere Zeit stillgelegte Parabolantenne in Deutschland reanimieren und für eine Nutzung als zukünftige Kommandostationen technisch restaurieren bzw. erweitern. Durch Eigenleistungen der AMSAT-DL, industrielle Spenden und mit Unterstützung der Standorteigentümer kann bereits seit 2003 die 20-m-Antenne der Sternwarte Bochum (IUZ) durch die AMSAT-DL genutzt werden. Mit der Suche nach einer geeigneten Antenne auf der Südhalbkugel wurde bereits begonnen.

 

Die Bochumer 20-m-Antenne

Die 20 m im Durchmesser große Antenne der Sternwarte Bochum (Institut für Umwelt- und Zukunftsforschung, IUZ) stammt aus den 60er-Jahren und wurde z. B. zum Empfang von Signalen der Mondlandungen genutzt.
Seit einiger Zeit gab es für diese Antenne keine Nutzung mehr, und sie drohte nach einem Sturmschaden verloren zu gehen.

Durch den gemeinsamen Einsatz der Teams von IUZ und AMSAT-DL konnte die Anlage zunächst restauriert und in einem zweiten Schritt durch die AMSAT-DL auch reaktiviert werden. Durch den Empfang vieler Raumsonden inklusive ESAs Mars Express und der NASA-Satrunsonde Cassini und das Senden von Signalen über den Mond als Reflektor hat die Bochumer Antenne schon Ende 2003 ihre Tauglichkeit als Bodenstation für die Marsmission demonstriert. Bisheriger Empfangsrekord ist die Sonde Voyager 1 in rund 14 Milliarden Kilometern am Rande unseres Sonnensystems.

 

Empfang mit Kleinanlagen

Ab einer Antennengröße von 1 m Durchmesser werden die Signale der AMSAT-DL-Marsmission zu empfangen sein. Ab 2 – 3 m können auch Daten dekodiert werden.

Während die großen Antennen für den besonderen Kommandobetrieb und für Notfallsituationen während der AMSAT-DL-Marsmission vorgesehen sind, wird der Regelempfang der Sonde mit kleineren Antennen möglich sein. Schon mit einem Parabolspiegel von 1 m Durchmesser, als nur unwesentlich größer als ein TV-Spiegel, wird man das Signal nachweisen können. Ab einem Spiegeldurchmesser von 2 – 3 m werden auch Daten mit niedrigen Übertragungsraten dekodiert werden können.
Parallel zum direkten Empfang mit eigenen, lokalen Anlagen ist für die Marsmission der AMSAT-DL vorgesehen, die Daten und Signale der großen Antennen in das Internet einzuspeisen. Mit einer passenden Dekodiersoftware können dann Daten und Bilder live am eigenen Rechner zuhause angezeigt und ausgewertet werden.

Seite teilen mit: